Traumdeutung…aus Orient und Okzident
Meditationen…der Schlüssel zur Seele
Affirmationen neu erlernt…das Tor öffnet sich
Nachwort
Impressum
Mein Name ist Aylin Göksen Gülyüz,
viele kennen mich jedoch besser als „Aylin“. Ich bin Kartenlegerin und mediale Lebensberaterin. Meine Quellen sind meine türkischen Wurzeln und so die reiche Tradition der orientalischen Orakeldeutung, aber auch praktische Menschenkenntnis durch vertiefte Lebenserfahrung und eigene spirituelle Einsichten, die ich im Lauf meines Lebens machen durfte. Seit vielen Jahren berate ich Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Immer wieder wurde ich gefragt, wann ich ein Buch schreibe. Ein Buch zu schreiben ist jedoch etwas grundlegend anderes als die tägliche Beratungsarbeit, die ich zum Nutzen vieler Ratsuchender praktiziere. Während der Ratsuchende mir direkt gegenübersitzt, oder ich mit ihm telefoniere, ist der Leser meines Buchs für mich natürlich unsichtbar, die Beziehung zu ihm ist viel distanzierter und seine Bedürfnisse sind schwieriger einzuschätzen. Ich habe mir überlegt, was ich einem Leser mitteilen möchte, den ich nicht kenne und der vielleicht auch meine Arbeit nicht kennt. Meine Idee war, ihm eine Anleitung an die Hand zu geben, mit der er sich selbst besser kennenlernen kann – eine Hilfe zur Selbsterfahrung sozusagen.
Was Selbsterfahrung bedeuten kann, zumal wenn sie spirituell orientiert ist, kann ein sehr weites Feld eröffnen. Ich konnte Ihnen hier leider nicht alle Themen vorstellen, die ich in diesem großen Zusammenhang faszinierend finde. In diesem Buch habe ich mich nur auf drei Themen der praktischen Seelenkunde und Selbsterfahrung spezialisiert, die traditionell und auch modern in unserer Kultur verankert sind: Traumdeutung, Meditationen und Affirmationen. Diese Auswahl stellt drei wesentliche Bereiche vor, die meiner Meinung nach alle ein Tor zur Seele öffnen und die Ihnen helfen können, sich selbst besser zu verstehen und Ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.
Zudem war es mir sehr wichtig, meine eigenen Erfahrungen und Tipps aus der Praxis mit einfließen zu lassen, damit Sie jederzeit mitdenken können und optimalen Nutzen von den vorgestellten Erkenntnissen und Techniken haben. Meine Sprache habe ich bewusst einfach und auch etwas humorvoll gewählt, denn ich bin der Ansicht, dass gerade spirituelle Zusammenhänge eine Leichtigkeit haben können und dürfen, ohne an Substanz zu verlieren. Mein Wunsch ist, dass Menschen mehr über sich erfahren und zur inneren Ruhe und Einkehr finden, die heute so schwer zu finden ist.
in Orient und Okzident
Was haben Sie heute Nacht geträumt? Können Sie sich noch daran erinnern? Jeder Mensch träumt tatsächlich jede Nacht und mehrfach, haben zahlreiche Wissenschaftler herausgefunden.
Die Deutung der menschlichen Träume ist ein faszinierendes Feld praktischer Seelenkunde, angewandter Schule der Menschenkenntnis. Träume gelten seit der Antike über die Renaissance bis in die Zeit der modernen Psychologie und Therapeutik als Botschaft der Seele und Hinweis auf verborgene Erkenntnisse. Die Traumdeutung ist jedoch nicht nur im Westen (im Okzident), sondern vor allem auch im Orient beliebt. In allen arabischen Ländern ist sie ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Seele und wird mit großer Behutsamkeit und großem Ernst betrachtet.
Man glaubt Träume seien ein Tor zum Unbewussten und ein gutes Hilfsmittel, um eigene Entscheidungen am Tag besser treffen und sich besser orientieren zu können. Der Umgang mit Träumen ist ein erstaunlicher Unterschied zwischen der orientalischen und der deutschen oder allgemein der mitteleuropäischen Kultur. In Deutschland sagt man oft gleichgültig „Träume sind Schäume“ und gibt sich nicht mit Traumdeutungen ab, aber im arabischen Kulturkreis ist das Träumen und seine Auslegung nicht wegzudenken aus der Alltagskultur und gehört unbestreitbar dazu, will man sich selbst besser verstehen lernen.
Im Folgenden finden Sie einige der häufigsten Traumthemen, um selbst die Botschaften Ihres Unterbewusstseins zu entschlüsseln.
Die meisten Menschen kennen den bedrückenden Traum, in dem sie nackt unter bekleideten Personen stehen. Solche Träume drücken Schamgefühl und Unterlegenheit aus – befürchten Sie, in irgendeinem Lebensbereich im Alltag bloßgestellt zu werden?
Wenn Sie hingegen im Traum bekleidet sind, achten Sie auf die Symbolsprache der Kleidung und Ihre Umgebung im Traum. Kleidung drückt auch sozialen Status und Selbstbewusstsein aus: sind Sie im Traum besser gekleidet als Ihr Umfeld (over-dressed), kann dies auf zu viel Arroganz hinweisen, sind Sie hingegen schlechter gekleidet als Ihr Umfeld (under-dressed), unterschätzen Sie Ihre Fähigkeiten oder fühlen sich hilflos. Schmutzige Kleidung verweist auf Schuldgefühle, schmutzige Kleider zu waschen bedeutet, dass Sie sich von einer alten Schuld reinwaschen wollen.
Schuhe und besonders Stiefel deuten auf Ihren „Auftritt“ nach Außen hin, der – je nach dem Zustand der Schuhe im Traum – lässig oder dominant sein kann. „Verkleiden“ Sie sich in Kostümierungen, fragen Sie sich bitte, ob Sie im Wachleben eine Rolle spielen, die gar nicht zu Ihnen passt. Deutet das Kostüm auf einen bestimmten Beruf oder ein Land hin, fragen sie sich, was Sie persönlich damit verbinden.
Schmuck im Traum wie Ohrringe oder Halsketten erhöht das Ansehen des Träumenden und weist darauf hin, dass Sie gute Gelegenheiten finden werden, um zu „glänzen“.
Fliegen zu können wie ein Vogel ist ein alter Menschheitstraum und die meisten Menschen haben tatsächlich schon davon geträumt, sich wie ein Vogel in die Lüfte zu erheben. Meist sind solche Träume positiv und stellen für den Träumenden eine Wunscherfüllung dar.
Für Sigmund Freud bedeutete das Fliegen eine Entsprechung zur Sexualität und so einen Wunsch nach sexueller Erfüllung. Allgemein drückt dieser Traum ein unbeschwertes Lebensgefühl aus – oder die Sehnsucht danach, was auch erklärt, weshalb Kranke und Gestresste oft vom Fliegen träumen. Wer oft vom Fliegen träumt, könnte im Wachleben in einer sehr schwierigen Phase sein, in der ihm die Bewegungsfreiheit fehlt. Es könnte auch sein, dass ein Flugtraum zugleich Teil eines Verfolgungstraums ist, bei dem Sie einfach Ihren Verfolgern davonfliegen. Wenn das so ist, fragen Sie sich bitte, wer Sie in Ihrem Wachleben unter Druck setzt.
Tiere repräsentieren im Traum unsere eigenen Eigenschaften und Wünsche. Wildtiere verweisen auf unsere Ängste und Aggressionen, zahme Tiere auf gebändigte Instinkte und unsere soziale Rolle im Wachleben. Sind Sie ein Arbeitstier oder eine fleißige Biene?
Katzen gelten als schlau, aber auch als eigensinnig – sind Sie ein Samtpfötchen oder eher kratzbürstig? Hunde sind treu, können jedoch auch Schätze bewachen oder Verborgenes aufspüren – gibt es in Ihrem derzeitigen Alltag Entsprechungen und „schnüffelt“ vielleicht jemand in Ihren Angelegenheiten? Fische deuten darauf hin, dass Sie viele gute Gelegenheiten „angeln“ können, sofern Sie beherzt zupacken und sie sich nicht entgleiten lassen. Ein Pferd, besonders wenn es prächtig ausstaffiert ist, verweist auf Vitalität, Erfolg und Vorankommen im Leben.
Wenn Sie ein exotisches Tier im Traum sehen, könnte es sein, dass Sie selbst in Ihrer Umwelt als „Exot“ wahrgenommen werden – sind Sie exzentrisch oder glauben Sie, sich um jeden Preis von der Masse abheben zu müssen? Vögel repräsentieren die Leichtigkeit unseres Seins (Entsprechung zum Traumthema Fliegen), doch auch die Gefangenschaft der Seele, wenn sie im Käfig sitzen. Gefangene Tiere bedeuten allgemein, dass Sie sich im Alltag mehr Freiraum wünschen. Achten Sie auf die Art der Gefangenschaft der Tiere: ein Käfig/Vogelbauer steht für eingeschränkte Bewegungsfreiheit, ein Halsband für Hörigkeit, ein Joch für Verträge, die einengen.
Verfolgungsträume sind sehr häufig und deuten allgemein darauf hin, dass der Träumende gehetzt ist und sich in einer Phase innerer Anspannung, aber auch äußeren Drucks befindet, der sich als Zeitdruck, Projektdruck oder Probleme mit Autoritäten zeigen kann.
Wer genau verfolgt Sie im Traum? Ist es eine bekannte Person, ein Fremder, ein Schatten, ein Tier oder ein Fabelwesen? Handelt es sich um bekannte Personen, sollten Sie Ihr Verhältnis zu diesen untersuchen. Schatten bedeuten abgelehnte Persönlichkeitsanteile, die Sie im Traum verfolgen, um im Wachleben mehr Beachtung zu finden: welcher Anteil Ihres Ichs darf nicht ans Tageslicht? Fabelwesen bedeuten, dass ein Problemthema angstbelastet ist und deshalb besonders verschlüsselt wird – bitten Sie Ihr Unterbewusstsein um weitere Hinweise. Bei Tieren können Sie Rückschlüsse auf deren Eigenschaften ziehen (Traumthema 3).
Wichtig ist bei der Deutung, ob es Ihnen gelingt, Ihrem Verfolger zu entkommen – wenn ja, haben Sie Zuversicht, aus einer Zwangslage herauszufinden.
Essen und Trinken ernährt nicht nur den Körper, sondern hat auch eine kulturelle, rituelle und eine spirituelle Bedeutung.
Wenn Sie im Traum mit jemandem essen oder trinken, bedeutet das ein Nähe-Verhältnis zu dieser Person.
Prosten Sie jemandem zu und wünschen ihm oder ihr gute Gesundheit, haben Sie im Wachleben das Bedürfnis, dieser Person nahezukommen oder Sie versprechen sich Vorteile von ihr. Mit mehreren Menschen zu speisen heißt, in eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden (eine „Körperschaft“) – fragen Sie sich bitte, ob und woher Sie diese Personen kennen und welche gemeinsamen Ziele Sie verfolgen. Falls das Mahl einen Festtag zum Anlass hat, analysieren Sie ihn: was wird hier gefeiert? Sollten Sie verstorbene Familienmitglieder beim Essen sehen, bedeutet das nach alter Überlieferung, dass Sie vom Wissen und der Erfahrung der Ahnen profitieren werden. Wenn die Mitessenden Fremde sind, fragen Sie sich bitte, ob Sie sich in Ihrem sozialen Umfeld unwohl fühlen und Gefühle der inneren Einsamkeit mit sich tragen. Zwingt man Ihnen etwas auf, das Ihnen „nicht schmeckt“, möchten Sie es ausspucken? Oder müssen Sie „hungern“ (nach Liebe oder Anerkennung)? Fleischspeisen symbolisieren vitale Kraft, Wein Lebenslust, aber auch die Gefahr, den Überblick zu verlieren, Früchte haben oft eine suggestive sexuelle Bedeutung (Trauben, Kirschen, Erdbeeren).
Wenn Sie im Traum viel Schokolade oder Süßigkeiten essen („soul-food“), kann es im Wachleben Enttäuschungen geben, über die Sie sich hinwegtrösten.
Farben im Traum haben eine recht vielschichtige Bedeutung und es ist von besonderer Wichtigkeit, zu erkennen, wenn eine bestimmte Farbe im Traum vorherrscht oder ein Traumsymbol in einer bestimmten Farbe erscheint.
Rot bedeutet Leidenschaft und Erotik, warnt jedoch auch vor Gefahr. Rosa kennzeichnet ein sensibles, romantisches Gemüt beim Träumenden, jedoch auch eine naive Auffassung von den Dingen: achten Sie bitte auf die Umgebung, in der diese Farbe erscheint. Sonnengelb steht für Zuversicht und Vitalität, fahles oder schmutziges Gelb hingegen für Neid. Grün repräsentiert die Natur und somit die Hoffnung, „giftgrün“ bedeutet hingegen das, wofür es steht: „vergiftete“ Beziehungen oder eine Warnung vor Unreife und Gefahr. Blau steht für die geistige Welt, den Glauben und die Spiritualität. Violett gilt im Volksmund als „letzter Versuch“, ist aber auch eine spirituelle Farbe, die die Verbindung von Materiellem und Ideellem repräsentiert. Braun repräsentiert die Erde und kann auf ein Ruhebedürfnis des Träumenden hinweisen, aber auch auf Trägheit. Schwarz bedeutet Enge, Angst und Verwirrung, Weiß deutet auf neue Anfänge hin. Ein Traum, in dem Grau vorherrscht – alles wirkt grau in grau – kann darauf hinweisen, dass der Träumende eine Phase durchlebt, in der ihm die Lust am Leben abhanden gekommen ist.
Der Tod im Traum wird von vielen Menschen gefürchtet, doch er bedeutet nicht zwangsläufig den physischen Tod oder ein negatives Omen, sondern vielmehr einen symbolischen Übergang: etwas ist zu Ende, Sie trennen sich von einem Projekt oder einer Lebensphase.
Wenn Sie sich selbst tot sehen, sagt die Überlieferung der Fahrenden Leute, werden Sie ein langes Leben vor sich haben. Todesträume von nahe stehenden Personen oder von Prominenten sind relativ häufig und müssen keine voraussagende Bedeutung haben – sie bedeuten lediglich, dass Sie sich mit dieser Person beschäftigen. Entscheidend ist Ihre Einstellung zum geträumten Tod der Person: könnte es sein, dass Sie Schuldgefühle haben, weil Sie sich um diese Person im Alltag zu wenig kümmern, oder weil Sie Groll gegenüber ihr hegen?
Träume von einer Geburt bedeuten hingegen, dass Sie in eine neue Lebensphase übergehen und neue Projekte beginnen. Wenn Sie im Traum eine Transformation erleben, achten Sie bitte genau auf die Details: welche Erscheinung verwandelt sich in welche Form? Ist es eine Transformation vom Leben zum Tod (Abschluss einer Phase) oder umgekehrt (Neubeginn)?
Die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft kennzeichnen die Emotionen: Feuer bedeutet Leidenschaft oder eine „explosive“ Stimmung des Träumenden oder derjenigen Personen, die mit dem Traumgeschehen in Verbindung stehen, Wasser oder das Meer tiefe Gefühle, aber auch Trauer und Melancholie („stille Wasser“), Luft Freiheit oder das Bedürfnis nach Freiheit, Erde Trübsal oder Trägheit (Schlamm deutet auf Stagnation hin).
Reisen und Verwandlungen kommen in Träumen häufig vor und bedeuten, dass der Träumende ein Bedürfnis nach neuen Erkenntnissen und Erfahrungen hat: wohin geht die Reise? Wüsten bedeuten Einsamkeit und äußerste Anspannung der Kräfte, blühende Landschaften Freude und Optimismus. Steht man in einem dunklen Wald und findet den Ausgang nicht, kann es sein, dass man „vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht“. Geht man von einer Situation der Klarheit in Wirrnis oder umgekehrt? Verwandelt sich ein Zustand zum Besseren oder zum Schlechteren?
Interessant ist auch die Bedeutung der Städte: ist man in einer fremden Stadt, kann das auf eine Entfremdung im Wachleben hindeuten, man findet sich nicht mehr zurecht; kommt man jedoch im Traum „nach Hause“, erfährt man Geborgenheit und Zuversicht.
Häufig sind auch Träume von Häusern und unserem Aufenthalt in vertrauten oder fremden Wohnungen. In welchem Zustand ist das geträumte Haus – alt, neu, reparaturbedürftig, gepflegt? Der Zustand des Hauses kann Schlüsse auf die eigene seelische Verfassung und Gesundheit zulassen.
Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass das Haus den Träumenden selbst repräsentiert: die Fenster spiegeln die Augen, die Tür den Mund, die Dachkammer – das „Oberstübchen“ – den Intellekt, der Keller hingegen das Unterbewusstsein. Wenn Sie im Traum vom Keller aus die Treppe hochsteigen, kann das bedeuten, dass aus Ihrem Unterbewusstsein eine Idee ins Wachbewusstsein dringt oder sie etwas Verdrängtes erinnern.
Ein Garten mit bunten Blumen und starken Bäumen bedeutet Frieden und Erholung.
Die folgende Meditation beruht auf der Kraft der Chakren und kann Ihnen helfen, Zugang zu Ihren Traumthemen zu finden. Sie eignet sich auch hervorragend gegen Stress, Hektik und nervöse Verstimmungen, wenn Ihr Schlafrhythmus gestört ist. Sie finden schnell wieder zu einem ruhigen und ausgeglichenen Ein- und Durchschlafen. Es empfiehlt sich, diese Übung regelmäßig vor dem Schlafengehen durchzuführen.
Setzen sie sich bequem hin, im Schneidersitz oder mit ausgestreckten Beinen. Stellen Sie alles Elektrische ab (Telefon, TV etc.) und vergewissern Sie sich, dass Sie ein paar Minuten wirklich ungestört sind. Aktivieren Sie mit der folgenden Übung all ihre sieben Chakren der Reihe nach.
Vision: Sie sitzen auf der Erde und sehen die blutrote Sonne am Himmel aufgehen. Die Farbe der Sonne wird heller und wandelt sich zu einem strahlenden Orange. Dann steigt sie auf zum Zenith und wird leuchtend gelb wie das Innere einer Sonnenblume oder wie Raps. Im frühen Nachmittags-Licht sehen Sie flirrendes Grün in der Natur und rosa Blumen. Dann heben Sie den Kopf wieder zum Himmel, der jetzt wolkenlos und himmelblau ist. Es wird später am Abend und der Himmel verändert seine Farbe in Tiefblau. Sie sehen erste Sterne funkeln, weiß und violett – Sie sehen ins Innere eines Sterns und nehmen gleißendes weißes Licht wahr, das alles umhüllt.
Sie sind nun angekommen und richtig in Ihrer inneren Mitte. Verbleiben Sie so lange in diesem Bewusstsein, wie Sie möchten.
Sie sollten ein Gefühl tiefer Zufriedenheit fühlen, das wie spielerisch in eine Tiefenentspannung oder den Traum überführen kann.
Dieses Kapitel „Meditationen“ ist mein Lieblingskapitel, obwohl es recht kurz ist und nur einige wenige, aber ausgewählte schöne Meditationen vorstellt, die Sie ganz leicht zuhause machen können. Sicherlich meditieren Sie schon auf die eine oder andere Weise – ich gehe einfach davon aus, dass dieses Thema Ihnen nicht neu ist, weil Sie dieses Buch gekauft haben. Um das Meditieren ranken sich jedoch viele Legenden und Versuche der Erklärung, was eigentlich passiert. Meine liebste Erklärung ist die: Meditieren stärkt auf wunderbare Weise Ihr „spirituelles Immunsystem“ – Sie werden ausgeglichener, ruhiger und weniger anfällig für Störfaktoren. Solche Störfaktoren können sein der Lärm rundum, Stress und Hektik, die lieben Mitmenschen, aber auch Sie selbst, Ihre eigenen negativen Gedanken.
Deshalb hat ein großer Mystiker einmal gesagt: Mensch, hüte dich vor dir selbst, dann hast du wohl gehütet.
Es ist so wichtig, dass wir zur Ruhe kommen. Denn unser Wachbewusstsein ist tagtäglich mit so vielen Gedanken befasst, die uns aus der Ruhe bringen. Unruhe und Angst kann aber ein Einfalltor für Negatives werden! Wer hingegen gelassen ist, zieht Positives an. Deshalb ist Gelassenheit – als Folge und Wirkung von Meditationen – auch so ein wichtiger Begriff in der praktischen Kunst der Selbsterfahrung.
Verstehen Sie bitte, welche Funktion „Meditationen“ hier hat: es soll das erste Kapitel, Traumdeutung, mit dem dritten Kapitel, Affirmationen, verknüpfen. Denn alle drei Themen gehören sinnhaft zusammen. Die Traumdeutung zeigt Ihnen Ihr verborgenes Leben, Ihr inneres Ich und Ihr Unterbewusstsein. In den Meditationen lernen Sie, wie Sie die inneren Stimmen und Störfaktoren in sich zur Ruhe bringen und in die Stille finden. Und aus dieser Stille heraus können Sie erfolgreich schöpferisch sein. Das wünsche ich Ihnen von Herzen!
Über Meditationen ist schon so viel geschrieben worden, dass ich mich hier kurz fassen darf. Vorab will ich jedoch mit einigen Vorurteilen aufräumen: jeder Mensch kann meditieren, man braucht keine besondere Begabung – nur ein wenig Übung. Man braucht auch keine bestimmte Religion oder Weltsicht.
Die verschiedensten Menschen auf der Welt meditieren – Christen, Buddhisten, Atheisten, und es werden immer mehr. Nicht Ihre Religion, oder Ihre soziale Herkunft, oder Ihr Alter oder Geschlecht oder irgendein äußerer Faktor machen Ihre persönliche Begabung und den Wert Ihrer Meditation aus. Nur Sie allein zählen und die Kraft Ihres Bewusstseins.
Die folgende Meditation benötigt keine besondere Vorbereitung und ist sowohl für den Einsteiger als auch für schon Fortgeschrittene bestens geeignet. Sie konzentriert sich auf den wichtigsten Faktor jeder Meditation: Sie selbst.
Ihr Körper, Ihr Tempel
Setzen Sie sich so hin, dass Ihre Füße den Boden berühren (sie können die Beine anwinkeln). Spüren Sie, wie vom Boden ausgehend Energie durch Ihre Fußsohlen und hoch in Ihren Körper steigt. Die Energie steigt in Ihre Beine, in den Unterleib, die Wirbelsäule empor bis zur Herzgegend, durch die Kehle und zum Scheitel wieder heraus. Hat die Energie in Ihrem Körper eine bestimmte Farbe? Ist sie angenehm und warm?
Die Frage nach der Farbe der Energie hat eine weitere Bedeutung: wenn Sie in der Meditation klar eine Farbe wahrnehmen, kann dies auf das entsprechende Chakra hinweisen (s. „Traumzeit“).
Die Chakren sind in der indischen Lehre sieben Energiezentren entlang der Wirbelsäule und entsprechen den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Dunkelblau und Violett/Lila oder Weiß. Wenn Sie in der Körper-Meditation z.B. die Farbe Rot wahrnehmen, kann das bedeuten, dass Sie Ihre Aktivität und Ihre Sinnlichkeit stärken sollten, denn das sind Entsprechungen zur Farbe Rot.
Ein Wort zu Körper und Spiritualität im Allgemeinen, weil diese Frage oft in meiner täglichen Arbeit auftaucht. Ich möchte Ihnen meine Meinung als spirituelle Lebensberaterin dazu sagen.
Ihr Körper ist die Trägersubstanz Ihres Bewusstseins. Deshalb sollten wir ihn gut behandeln, ihn achten und pflegen. Ist es nicht widersinnig, wenn wir in unsere Fortbildung und in unsere Status-Symbole investieren, aber den eigenen Körper vernachlässigen?
Viele Menschen glauben auch, es sei „spirituell“, den eigenen Körper gering zu achten. Ich glaube, das ist nicht richtig oder diese Auffassung gründet auf einem Verständnis von Spiritualität, das zu viel trennt und zu wenig verbindet.
Eine große Mystikerin hat mal gesagt „Behandle deinen Körper gut, damit es der Seele Freude macht, darin zu wohnen.“ Diese Einstellung finde ich gut. Ich rate auch oft meinen Klienten in meiner Praxis, die vor lauter Sinnsuche fast „abhaben“, bitte bodenständig zu bleiben. Das heißt: unbedingt bei sich selbst anzufangen und hinzuschauen, den Körper zu berücksichtigen, ihn gut zu ernähren und auf seine Bedürfnisse zu achten. Ihr Körper ist Ihr Tempel!
Copyright © by Aylin Göksen Gülyüz